Ministerschreiben Pandemiebetrieb Kindertagespflege

anbei findet ihr Informationen des MKFFI NRW von heute zum Betrieb der Kindertageseinrichtungen in der Pandemie sowie Ministerschreiben an die Beschäftigten und Eltern aus Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen.
Wir bitten euch um entsprechende Weiterleitung vor Ort, um möglichst viele Eltern zu erreichen.

Das macht der Corona-Kita-Rat

Auf Initiative von Bundesfamilienministerin Giffey hat erstmals der Corona-Kita-Rat getagt. Er soll die Aufnahme des Regelbetriebs in den Kindertagesstätten begleiten und bundesweit bewerten. Was ist das Ergebnis des ersten Treffens? Und wer ist in dem Gremium vertreten? Wichtige Fragen und Antworten

Schutzmaßnahmen sollen helfen, erneute Schließungen von Kitas zu vermeiden.
Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Was ist die genaue Aufgabe des Corona-Kita-Rates?

Zum Start des neuen Kita-Jahres sind viele Einrichtungen in den Regelbetrieb zurückgekehrt. Mit Blick auf die Corona-Pandemie eine große Herausforderung für Kinder, Eltern und Erzieherinnen und Erzieher. Angesichts der besonderen Bedingungen hat das Bundesfamilienministerium den Corona-Kita-Rat eingerichtet.

Er hat die Aufgabe, den Regelbetrieb in den Kitas zu begleiten, zu bewerten und Beispiele aus der Praxis auszutauschen. Mit dem neuen Gremium haben alle Beteiligten einen weiteren Ort, um sich regelmäßig über ihre Erfahrungen mit dem Kita-Betrieb unter Pandemie-Bedingungen auszutauschen.         

Wer gehört dem Corona-Kita-Rat an?

Das Bundesfamilienministerium steht seit Beginn der Pandemie mit allen Verantwortlichen der Kinderbetreuung in Kontakt. Um diesen Dialog zu bündeln und auszuweiten, hat das Ministerium den Corona-Kita-Rat ins Leben gerufen. Ihm gehören Mitglieder der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder sowie Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen an. Außerdem dabei sind die Gewerkschaften, Trägerverbände, die Bundeselternvertretung und Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Kindertagespflege.           

Was ist das Ergebnis des ersten Treffens?

Im Mittelpunkt der ersten Sitzung stand die Frage, wie mit der Rückkehr zum Regelbetrieb eine gute und verlässliche Kita-Betreuung gelingen kann. Es wurde das Ziel betont, alles Mögliche zu unternehmen, um erneute flächendeckende Schließungen von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen zu verhindern.

Mit Sorge blicken alle Beteiligten auf ein vermutlich ansteigendes Infektionsgeschehen im Herbst. Umso wichtiger sind für den Rat klare, einfache und einheitliche Regelungen zum Umgang mit Krankheitssymptomen. Es wurde empfohlen, Maßnahmen als Reaktion auf mögliche Infektionen ausschließlich lokal beziehungsweise regional begrenzt umzusetzen.

Was ist die Position von Bundesfamilienministerin Giffey?  

Ministerin Franziska Giffey hat mehrfach hervorgehoben, dass sie es für entscheidend hält, einen zweiten Lockdown zu verhindern und erneute flächendeckende Kita-Schließungen unbedingt zu vermeiden. Es sei wichtig, dass Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher Klarheit und Verlässlichkeit hätten. Mit dem Corona-Kita-Rat „gelingt uns ein umfassender Blick, welche Maßnahmen erfolgreich sind und wo wir die Praxis noch mehr unterstützen können“, so Giffey.

Was die nahende Erkältungszeit im Herbst betrefft, spricht sich die Ministerin für eine abgestimmte Vorgehensweise zum Umgang mit Erkältungssymptomen aus. Der Corona-Kita-Rat werde hierzu Impulse geben.              

Was empfiehlt das Familienministerium den Kitas zum Umgang mit dem Coronavirus?

Zum Start des neuen Kita-Jahres hat das Bundesfamilienministerium fünf Leitlinien verabschiedet. Es handelt sich um Empfehlungen für den anlaufenden Regelbetrieb in der Kindertagesbetreuung.

  • Hygiene ist das A und O. Viel frische Luft und häufig die Hände waschen.
  • Verantwortung der Erwachsenen: Alle sollen Abstands- und Hygieneregeln einhalten. Von größeren Feiern wird abgeraten.
  • Alle Erzieherinnen und Erzieher sollen sich auch ohne Symptome kostenlos und zeitnah testen lassen können.
  • Infektionsketten müssen nachvollzogen werden können. Deshalb sollen feste Gruppen in den Kitas beibehalten werden.
  • Kranke Kinder sollen nicht in die Kita kommen.

Welche Rolle spielen Kinder im Infektionsgeschehen?

Die Bundesregierung will hierzu weitere Erkenntnisse gewinnen. Deshalb finanzieren das Bundesfamilien- und das Bundesgesundheitsministerium eine entsprechende Studie. Die Untersuchung begleitet die Rückkehr zum Regelbetrieb wissenschaftlich und erforscht die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen.

Besondere Bedeutung für die Studie hat das bundesweite Kita-Register. Seit dem 11. August können dort Kita-Leitungen und Personen aus der Kindertagesspflege regelmäßig Informationen zum Infektionsgeschehen und zu den Kapazitäten in ihrer Einrichtung eintragen. Die Ergebnisse der Studie sollen Grundlage für zu erarbeitende Empfehlungen des Corona-Kita-Rates sein. Durchgeführt wird die Untersuchung vom Deutschen Jugendinstitut und vom Robert Koch-Institut.          

Wie oft tagt der Corona-Kita-Rat?

Das Gremium soll regelmäßig zusammenkommen, solange die Corona-Pandemie andauert. Derzeit ist geplant, jeweils eine Sitzung im Monat stattfinden zu lassen.

Gliozzo Salvatore: Sobald neue Daten anstehen werden diese zeitnah mitgeteilt werden.

Schreiben an das Ministerium und dem LWL – Stundenreduzierung in den Kitas

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich , Salvatore Gliozzo , Elternratsvorsitzender der AWO –KITA ,Datteln , Glückaufstr.23 und

Vorsitzender des Stadtelternrates der Stadt Datteln wende mich mit diesem an Sie um Ihnen die Notlage der berufstätigen Eltern aufzuzeigen, seit der Aufnahme des Regelbetriebes mit Heruntersetzung der Buchungszeiten um 10 Stunden!

In der akuten Zeit der Pandemie konnten Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiteten, die Kinder in den Einrichtungen betreuen lassen, und zwar in dem Umfang den sie brauchten und den Sie auch gebucht hatten um ihrer Berufstätigkeit nachgehen zu können!

Nach der Öffnung der Einrichtung für alle Kinder  mit Heruntersetzung der Stundenbuchung um 10 Stunden , können diese Eltern teilweise ihrer Arbeit nicht nachgehen oder müssen täglich neu managen von wem ihr Kind abgeholt und betreut wird!

Eine hohe Belastung für alleinerziehende Väter und Mütter aber auch für Familien in denen ein Elternteil Vollzeit und ein Elternteil Teilzeit arbeitet, um den nötigen Lebensunterhalt zu verdienen.

Der Urlaub der Familien ist durch die Pandemie zur Betreuung der Kinder zum größten Teil aufgebraucht. Teilweise mussten sich Eltern schon unbezahlten Urlaub  nehmen  um die Betreuung der Kinder sicher zu stellen.

Ich setze mich hier für all die Familien ein, die dringend eine Entlastung und Hilfe brauchen. Reflektieren Sie Ihre Maßnahmen und kommen Sie zu einem Entschluss, der dieses Mal nicht nur der Wirtschaft, sondern Familien und Kindern hilft. Ich hoffe auf Antwort und Hilfe und verbleibe mit freundlichen Grüßen.

Mit freundlichem Gruß

JAEB Vorsitzender und beratendes Mietglied des Jugendhilfeausschuss

Salvatore Gliozzo

Info JAEBs

Uns haben die unterschiedlichsten Reaktionen auf unseren Offenen Brief erreicht. Zunächst einmal möchten wir uns bei euch bedanken – für EURE Unterstützung, für die Anmerkungen und für die Fragen, wie es weitergehen kann. Auch wenn der weit überwiegende Teil der Rückmeldungen positiv war, versteht der LEB die teils kritischen Reaktionen. Allerdings ist er die Interessenvertretung der Eltern und ihrer Kinder.

Der LEB hat sich bewusst für ein provokant formuliertes Schreiben entschieden, welches als Reaktion auf den Öffnungskurs von Armin Laschet – aber auch die Pressekonferenz mit Minister Stamp – veröffentlicht wurde. Um Aufmerksamkeit für ein Anliegen zu erzielen, müssen manchmal pointierte Aussage getroffen werden, ohne dabei zu überziehen. Ein Balanceakt, der nicht immer vollumfänglich gelingt. Auf Facebook haben wir über 300.000 Personen erreicht. Unser Anliegen ist in den Medien und im Düsseldorfer Landtag angekommen, unsere Forderungen werden dort diskutiert.

Dies ist ein guter Zeitpunkt für eine Zusammenfassung unserer bisherigen Aktivitäten bezogen auf die Coronakrise. Im Anhang erhaltet ihr einen Abriss der bisherigen Termine und Veröffentlichungen, die dann zu dem Brandbrief an den Ministerpräsidenten führten.

Derzeit erarbeitet der LEB eine weitere Stellungnahme, in welcher die aktuellen Forderungen der Kinder und Eltern zusammengefasst werden.

Schlussendlich dürfen wir nicht vergessen, dass wir alle „nur“ ehrenamtlich engagiert sind und eben auch Eltern, Arbeitnehmer, Selbständige, Studierende oder Alleinerziehende sind. Als Elternvertreter machen wir in der jetzigen Situation insbesondere auf Missstände aufmerksam, was nicht von allen Seiten mit Zuspruch bedacht wird.

Offener Brief

wir sind genauso erschüttert wie Ihr, dass auch die Pressekonferenz des Herrn Ministers Stamp am Freitag keine Lösungen für alle Kinder und ihre Familien in NRW gebracht hat. Wir halten es für inakzeptabel, dass weiterhin die Hälfte der Kinder in NRW bis September keinerlei Möglichkeit haben werden, eine Betreuung von insgesamt (!) mehr als 1-2 Tagen zu erhalten.

Deshalb haben wir einen Brandbrief an Herrn Ministerpräsident Laschet verfasst, den wir Euch im Anhang senden.

Geplant ist, diesen heute Abend (noch pünktlich zum Muttertag) gegen 20 Uhr über alle Kanäle zu streuen.

Sehr gerne würden wir möglichst viele JAEBs mit drunter schreiben um zu zeigen, dass wir viele sind.

Bitte gebt uns schnellstmöglich und spätestens bis heute um 19 Uhr Bescheid, ob Ihr mit Euren Namen oder euren JAEB diesen Brief mitzeichnen möchtet. Gerne unterstützen wir auch die Online- Demo vom Elternbündnis „Eltern in der Krise“, an der Ihr heute ab 14 Uhr unter: https://www.elterninderkrise.de/2020/05/07/online-demo/ auch virtuell teilnehmen könnt.